Erlernte Entspannung

Was tun wenn der Hund aufgeregt ist

 

Viele der unerwünschten Verhaltensweisen unserer Hunde (wie z. B. Ziehen an der Leine, Unaufmerksamkeit, Kläffen, Anspringen usw.) haben ihre primäre Ursache in einem erhöhten Erregungszustand unserer Hunde. Dies ist abhängig von Charakter, Erfahrung und genetischer Veranlagung. Ein Terrier ist bekanntermaßen aufgeregter als ein Bernhardiner. Ein Hund mit schlechten Erfahrungen reagiert gestresster als ein anderer. Achtet auch auf eure eigene Stimmung (Stimmungsübertragung!).

Entspannung kann erlernt werden. Durch die sog. „konditionierte Entspannung“ kann man im Hund einen entspannteren Gemütszustand hervorrufen. Da z.B. Aggression oder Angst umso stärker ausfallen, je höher der Grad der Erregung ist, können wir durch die „erlernte Entspannung“ das Erregungsniveau unserer Hunde so weit herunterfahren, dass sie in Stresssituationen ansprechbar bleiben.

 

Die konditionierte Entspannung wird schrittweise konditioniert. Dein Hund lernt, dass er bei bestimmten Tönen und / oder Gerüchen zur Ruhe kommen kann. Auch ein Entspannungswort kann zum Einsatz kommen. Selbstverständlich kann man Musik und Duft auch kombinieren. Ebenso kann ein Pulli, der nach Frauchen oder Herrchen riecht, eine Hilfe sein.
Die konditionierte Entspannung funktioniert so gut, da sie sich das Hormon Oxytocin zunutze macht. Oxytocin ist als das sogenannte „Kuschelhormon“ bekannt. Es wird ausgeschüttet bei angenehmen Berührungen, liebevollen Blicken oder bei bestimmten Gerüchen und /oder Tönen, die der Hund mit einer angenehmen Stimmung verbunden hat. Das Oxytocin wiederum, das ausgeschüttet wird, sorgt für noch mehr Entspannung. Somit verstärkt sich der Effekt von selbst.

Wie du Entspannungssignale aufbauen kannst
Voraussetzung: Dein Hund sollte Momente am Tag haben, in denen er entspannt ist. Aber bitte störe deinen Hund nicht, wenn er tief schläft. Es spielt keine Rolle, ob dein Hund mit dir zusammen entspannt oder für sich allein. Entspannung darf kein Zwang sein, deshalb respektiere deinen Hund und seine Wünsche und stell dich auf ihn ein. Manche Hunde lassen sich gut durch Streicheln, sanfte Massagen, Berührungen etc. entspannen, andere bevorzugen Kontaktliegen oder schlicht die Nähe der Bezugsperson.

So beginnst du: Zunächst einmal musst du dafür sorgen, dass während dieser Trainingseinheiten keine Ablenkungen stattfinden und niemand stört (kein Telfon, Klingel, etc.). Am einfachsten ist der Aufbau mit einem bestimmten Musikstück (akustischer Reiz) (hier bitte nur an sehr ruhige und entspannende Musik denken). Natürlich kannst du das auch Mithilfe von Düften oder aber auch nur mit einem Entspannungskommando aufbauen. der Ablauf ist immer gleich. Duftöle bitte gut verdünnen, da Hundenasen sehr empfindlich sind. Häufig wird Lavendel genommen. Zitrusdüfte wirken eher anregend, sind also kontraproduktiv.

• Aufbau mit einem Hund, der sich am liebsten allein entspannt:
Dein Hund ist kurz vor dem Einschlafen oder liegt ganz entspannt oder ist bei dir und genießt deine Nähe. In so einem Moment machst du die Musik an. Sonst sagst und tust du möglichst nichts. Dein Hund soll ja danach nicht aufspringen, weil er etwas erwartet.
• Aufbau mit einem Hund, der gern kuschelt
Bringe deinen Hund durch Massage oder Streicheln in einen entspannten Zustand. Mach die Musik an bzw. hol das Tuch mit dem Duft hervor und entspanne deinen Hund weiter.

 

Alle Bewegungen sind langsam und ruhig. Die Musik wird abgestellt, bzw. der Duft entfernt, sobald dein Hund wieder unruhig wird. Das wird am besten über Wochen aufgebaut. Bis dein Hund sich bei Erklingen der Musik bzw. bei Wahrnehmung des Duftes erkennbar entspannt. Das Entspannungssignal funktioniert übrigens wie ein Akku, den du ab und zu wieder aufladen musst. Je nachdem wie häufig du das Signal in Situationen nutzt, die nicht ganz so entspannend sind für deinen Hund, um ihn damit wieder „runter“ zu holen, musst du es in völlig entspannter Umgebung quasi wieder aufladen.

 

Es gibt auch speziell für Hunde entwickelte "Entspannungsgeräte. Man kann das Gerät so einstellen, dass man auch als Mensch die Musik hören kann oder nur der Hund den Ton / die Musik wahrnimmt. Eine schöne Entspannungs-CD tut‘s aber auch. :)
Ich wünsche euch ein entspanntes Training, Eva

Foto:  Mylene/Pixabay

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