Bestechung und Belohnung im Hundetraining

Bestechung: Von Bestechung rede ich, sofern ein Hund ein Verhalten nur zeigt, wenn er bereits sieht, dass es sich für ihn lohnt. Ich verspreche ihm dann ein Leckerli BEVOR er etwas dafür getan hat. Er reagiert also nicht auf das Signal, das ich ihm gebe, sondern auf das Leckerli. Man läuft Gefahr, dass Bello mit der Zeit ohne in Aussicht gestelltes Futter nicht mitmacht.
Belohnung: Eine Belohnung kommt im Gegensatz dazu erst NACH dem gewünschten Verhalten. Beispiel: Ich sage "SITZ", Bello setzt sich, dann lobe ich meinen Hund „Prima“ und hole das Gutti aus der Tasche. In diesem Fall weiß Bello vorher nicht, ob eine Belohnung folgt oder nicht. Er reagiert auf sein Signal „Sitz“ und weiß, er wird dafür gelobt und bekommt vielleicht auch ein Leckerli :).

 

Was bedeutet das für uns?
Unser Ziel sollte sein, dass unser Hund das gewünschte Verhalten zuverlässig zeigt und zwar auch dann, wenn wir gerade keine Kekse dabei haben.

 

Um dies zu erreichen, sollten wir unser Training wie folgt aufbauen:

Zuerst erklärst du deinem Hund, was du von ihm möchtest. An diesem ersten Punkt ist Bestechen erlaubt und oft auch sehr hilfreich. So hast du die Möglichkeit, deinen Hund in eine bestimmte Position zu locken und ihn dort zu bestätigen. Wieder das Beispiel „Sitz“:  Du hast ein Leckerli in der Hand und führst es von der Nase deines Hundes nach hinten-oben über seinen Kopf. Die meisten Hunde setzen sich dann. Sobald er sitzt, bekommt der Hund das Leckerli. = Bestechung, da das Leckerli schon vorher in Aussicht gestellt wurde. Schnell hat dein Hund verstanden was er tun soll.

 

Nun wechseln wir vom Bestechen/Locken zum Belohnen:
Immer öfter reicht die Handbewegung ohne Leckerli, damit dein Hund sich hinsetzt. Mit der anderen Hand greifst du erst wenn der Hund dein Signal ausgeführt hat in die Tasche und belohnst ihn während er sitzt. Dann löst du das Ganze auf mit "Lauf" oder "Go" etc.. Damit hast du den Übergang von der Bestechung zur Belohnung in euer Training übernommen.
WICHTIG: Achte darauf, dass deine Hand nicht in die Tasche greift BEVOR der Hund das Verhalten ausgeführt hat. Sonst wird diese Bewegung mehr und mehr zum Signal. Alles, was in Richtung Belohnung geht, sollte NACH dem erwünschten Verhalten passieren.
Variiere die Belohnungen. Wenn dein Hund weiß, was gemeint ist und er auch unter leichter Ablenkung gut reagiert, ist es Zeit die Belohnung zu variieren, so dass du nicht jedes Mal ein Leckerli brauchst. Nimm dir einen Aspekt (z.B.: Bello soll ein bisschen länger sitzen bleiben oder die Ablenkung ist größer...) vor, an dem du arbeiten willst und belohne nur noch die besseren Versuche. So erreichst du, dass dein Hund sich weiter anstrengt und er lernt, dass nicht immer zwingend ein Leckerli folgt. Selbstverständlich kannst und solltest du deinen Hund immer mit einem Lobwort (brav, super, prima...) bestätigen. Die wechselnden Belohnungen haben eine Art Spielautomaten-Effekt: Gerade weil nicht klar ist, ob ein Gutti dabei herausspringt oder nicht, ist der Reiz so groß. So lernt dein Hund auch unter Ablenkung und mit Freude auf ein Signal zu reagieren.

Foto: Felix_W/Pixabay

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