Schlafende Hunde soll man nicht wecken!
Wieviel Schlaf braucht ein Welpe bzw. ein Hund?
Hunde und ganz besonders Welpen brauchen viel Schlaf. Zwischen 17 und 20 Stunden im Durchschnitt. Je nach Alter und Gesundheitszustand auch noch mehr.
Vielen Hunden ist aber die Fähigkeit selbstständig zur Ruhe zu finden weggezüchtet oder durch hohen Alltagsstress abhanden gekommen. Auch ziehen sich Hunde selten zurück, wenn sie das Bedürfnis
nach Ruhe haben. Sehr offensichtlich ist das bei Rassen wie: Jack Russell, Deutscher Schäferhund, Border Collie, Aussie, aber auch Golden Retriever, Labradore etc. sind stark betroffen. Diese
Hunde sagen selten: “Ich will nicht mitmachen." Haushunde wurden dazu gezüchtet, stets einsatzbereit und willig zu sein. Schlaf und Ruhe sind aber lebenswichtig. Im Schlaf werden die
Geschehnisse des Tages verarbeitet. Im Schlaf wird gelernt, sich erholt und aufgetankt. Darum haben Hunde – wie auch Menschen – einen tiefen, erholsamen oder aber einen leichten, unruhigen
Schlaf, je nachdem wie körperlich oder geistig anstrengend der Tag war. Bei verwilderten Haushunden in Italien und Spanien kann man z.B. noch einen gesunden Ruhe-Rhythmus beobachten.
Das Ruhebedürfnis und dessen Unterschreitung wurde erst an Mäusen, dann an Hunden und schließlich am Menschen untersucht. Immer zeigt sich die gleiche Entwicklung: Im ersten Stadium des Schlafentzugs wurden die Hunde überdreht. Im Zweiten unkonzentriert, grobmotorisch und fahrig. Im Dritten nervös und schnell reizbar. Im Vierten aggressiv und kränklich. Im fünften Stadium erkrankten sie schwer und/oder chronisch.
Wer kennt sie nicht, die überreizten, irren, ständig kläffenden Hunde, die rennen, rennen, rennen müssen um ihren Stress abzubauen? Viele Hundebeitzer meinen es dann gut und lasten ihren Hund noch mehr aus. Er scheint ja gar nicht müde zu werden! Genau das Gegenteil ist der Fall. Der Hund kann sich nicht mehr allein entspannen. Wir müssen ihm dabei helfen. Das heißt Ruhe im Alltag und Ruhe auf den Spaziergängen. Keine Ballschleudern, Frisbees etc., sondern schnüffeln, buddeln, Leckerlis suchen und vielleicht gemeinsam etwas in der Sonne fläzen. Bedürfnisorientierte Tagesgestaltung. So sieht Hundeglück aus.
Zuhause sollte ein Ruhe-Ritual etabliert werden. Mancher Vierbeiner ist so daran gewöhnt, immer in Action zu sein, dass sein Mensch sich anfangs mit ihm hinlegen muss. Eventuell kann auch ein anderer Hund, der sich gut entspannen kann, helfen. Eine Decke, die als Signal dient, kann man einführen, eine bestimmte Musik zur Entspannung einsetzen oder einen Geruch u.v.m. Habt kein schlechtes Gewissen, wenn Ihr euch mit eurem Hund aufs Sofa haut. Ist alles Training. :-)